Burgruine Hanstein

Malte Samstag, 24. Juli 2021 von Malte

Jede Menge Sagen und Legenden ranken sich um eine der schönsten Burgruinen Deutschlands.

Burgruine Hanstein

Jede Menge Sagen und Legenden ranken sich um eine der schönsten Burgruinen Deutschlands. Sie prägt wie keine andere mit Ihrer wunderschönen und unverkennbaren Silhouette das Antlitz des Eichsfeldes.

Landschaftlich liegt die Burg Hanstein in einer der schönsten Gegenden des Eichsfelds. Befindet man sich auf dem erhalten gebliebenen Bergfried und schaut hinunter, erblickt man zur Rechten in der Ferne die Berge des Thüringer Waldes, daran anschließend den Hohen Meißner, im Norden die Göttinger Berge, davor den Rusteberg, dann die Berge des Eichsfelds und schließlich liegt vor einem das Werratal. Durch ihre Lage ist diese Silhouette von Westen aus schon weithin erkennbar.

Die Erbauer der Burg – das Adelsgeschlecht derer von Hanstein, die die Burg ab 1308 im Auftrage des Mainzer Erzbischofs errichteten – nutzten das vor Ort vorhandene Felsgestein. So ist die Burg auf steilem Wege von der Ortschaft Bornhagen aus zu erreichen und liegt auf regional üblichem Buntsandsteinfels.

Auf Grund der erhöhten und ringsherum freien Lage hat der Besucher noch heute eine weithin freie Sicht über das breite Leinetal, von woher in früheren Zeiten, die meiste Gefahr für die Burg drohte.

Einen besonderen Besuch wert sind die heute regelmäßig stattfindenden Ritterspiele auf Burg Hanstein. Diese sind liebevoll organisiert und ausgeführt, sodass man sich schnell in vergangene Zeiten versetzt fühlt.

Der heutige Standort der Burg Hanstein war bereits in frühen Jahren Standort einer Burg, welche mit der Nachricht ihrer Zerstörung im Jahre 1070 durch das Jahrbuchs Mönch Lambert von Hersfeld erwähnt wurde. Dieser teilte mit, dass König Heinrich IV. des Herzoges Otto von Nordheim die Burg Hanenstein von Grund aus zerstören ließ.

Über die Jahre war Burg Hanstein inzwischen baufällig geworden. Im Oktober 1308 schlossen die Gebrüder Heinrich und Lippold von Hanstein mit dem Erzbischof Peter von Mainz einen Vertrag, durch welchen erstere sich zur Erbauung einer neuen Burg unter gewissen Bedingungen verpflichteten.

Sie wollten aus ihren eigenen Mitteln auf dem Berge Erzstifts, genannt Hanstein, die Burg ganz neu aufbauen, den Oberbau aus Holz, den Unterbau ganz aus Stein – so die Planung. An dieser Stelle wollten Sie kein anderes Recht haben, als dass sie und ihre männlichen Erben immer Amtsleute und Burgmänner wären.

Die Burg sollte, wie der Rusteberg und andere Schlösser, allezeit dem Erbischof ein offenes Schloss sein und bleiben. Aus diesem Grunde sollten die Wächter und Torhüter dem Erzbischofe als Landherren huldigen, aber auch zugleich denen von Hanstein als Erbburgmänner schwören.

Zur Unterhaltung der Burg und zur Besoldung der Wächter will der Erzbischof jährlich 10 Mark feines Silber anweisen. Wenn die von Hanstein ausstürben, solle die Burg Hanstein mit den oben genannten Einkünften an den Erzbischof von Mainz zurückfallen.

Die Hansteiner gingen ans Werk und erbauten die Burg, welche fortan der Stammsitz ihres weit verzweigten und rechtbegüterten Geschlechts war. Durch aufgefundene Inschriftensteine, die Jahreszahlen enthielten, wurde erkenntbar, dass in den Jahren 1414 und 1519 bedeutende Erweiterungen des ersten Baubestandes erfolgten.

Die letzten Bauten hatten den Zweck, die Burg so weit in den Verteidigungsstand zu setzen, dass man in gefährlichen Zeiten wenigstens das Vieh und die Habe in derselben bergen konnte.

Denen von Hanstein war es im Laufe der Jahre schon längst auf der Stammburg zu eng geworden und so hatten sie sich auf ihren Ritterhöfen Besenhausen, Bornhagen, Werleshausen, Wahlhause, Ershausen, Oberelle und Henfstedt Geismar sowie auf Ober- und Unterstein niedergelassen. So kam es dazu, dass im Jahre 1683 die Burg Hanstein wüst und unbewohnt war.

Verlassen von ihren Besitzern zerfiel sie zunehmend, verblieb jedoch noch einige Jahre ein Vereinigungspunkt sämtlicher Stämme zur Beratung ihrer familiären Angelegenheiten, bis auch dies auf Grund baulicher Mängel unmöglich wurde.

Erst von 1838 bis 1840 erbaute der Familienstamm von Hanstein in der alten Burg einen neuen Saal, um hier wieder ihre Familienkonferenzen abhalten zu können. Zwischen 1904 und 1915 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten im Hinblick auf die bevorstehende 600 Jahrfeier der Burg statt.

Von 1946 bis 1952 befand sich die Burganlage im Eigentum der Deutschen Demokratischen Republik – kurz DDR – und ging erst 1952 in Rechtsträgerschaft der Gemeinde Bornhagen über.

Im Sommer 1985 wurde mit umfangreichen Sanierungsarbeiten begonnen. Grundlage war die denkmalpflegerische Zielstellung des Instituts für Denkmalpflege Erfurt. Seit 1990 ist die Burg Hanstein in den Gemeindebesitz übergegangen und ist heute Anlaufpunkt von Wanderern und anderen Begeisterten.

Nicht zuletzt durch die im Umkreis weiterhin vorhandenen Sehenswürdigkeiten wie z. B. der Teufelskanzel.

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