Das Schloss Eutin

Malte Sonntag, 9. April 2023 von Malte

...ein Kleinod inmitten der Rosenstadt Eutin...

Das Schloss Eutin und sein Schlosspark

Das Schloss Eutin gehört zu den bedeutendsten höfischen Profanbauten Schleswig-Holsteins. Es liegt im Herzen der holsteinischen Schweiz auf einer Landzunge im Großen Eutiner See, umgeben von einem englischen Landschaftsgarten.

In unmittelbarer Nähe liegen der Eutiner Schlossplatz, die Eutiner Festspiele sowie die historische Altstadt der Rosenstadt Eutin.

Die vierflügelige Anlage ging aus einer mittelalterlichen Burg hervor und ziert mit seiner rund 850 Jahren bewegter Geschichte heute als Wahrzeichen die Stadt Eutin. Wunderschön gelegen am großen Eutiner See mit seinem liebevoll angelegten Schlosspark, beherbergt das Eutiner Schloss heute ein Museum und gilt als eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Landes.

Die Räumlichkeiten des Eutiner Schlosses präsentieren größtenteils die Originalausstattung mit Gemälden, Möbeln und Arbeiten des Kunsthandwerks aus der Zeit des Spätbarock bis zum Klassizismus. Bekannt sind vor allem mehrere große Schiffsmodelle, die als Geschenke der russischen Zarenfamilie auf die verwandtschaftlichen Verbindungen nach Eutin verweisen.

Eutin verdankt den Bau einer ersten Burg an der Stelle des späteren Schlosses der Tatsache, dass es zwischen den Lübecker Bischöfen und der Bürgerschaft der Stadt immer wieder zu Spannungen kam, da sich die Lübecker in weltlichen Dingen keine Vorschriften seitens der Geistlichen machen lassen wollten.

Die Konflikte zwischen geistlichen und weltlichen Herren sorgte dafür, dass die Bischöfe, die ihre Domkirche St. Johannis in Oldenburg hatten und diese erst 1160 nach Lübeck verlegten, ihre Residenz auf halbem Wege zwischen den Orten und in sicherer Entfernung zur Stadt errichten ließen.

Seine Glanzzeit erreichte das Schloss Eutin im 18. und 19. Jahrhundert. In der Zeit von Christian August bis Friedrich August I. verwandelte es sich in einen barocken Fürstenhof und katapultierte Eutin zu einem gesellschaftlichen Zentrum des Landes. Während dieser Epoche wurden am Schloss, an der Inneneinrichtung sowie am Park bedeutende Erweiterungen vorgenommen, die dazu führten, dass Eutin zu einer der wenigen großen Barockresidenzen in Schleswig und Holstein wurde.

Das Eutiner Schloss ist in mehreren Einzelschritten vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert zu seiner heutigen Gestalt gewachsen. Die abwechslungsreiche Baugeschichte lässt sich heute an unterschiedlichen Stellen des Gebäudes nahezu ablesen.

Nach dem Großfeuer von 1689 wurden im 17. Jahrhundert Pläne für einen Abbruch der gewachsenen Schlossanlage und einen anschließenden Neubau im Stil des Barocks erwogen. Wirtschaftliche und politische Folgen verhinderten dieses Vorhaben jedoch und man begnügte sich mit der Wiederherstellung der ursprünglichen, vorhandenen Bausubstanz. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss Eutin durch Umbaumaßnahmen aus dem Jahre 1840.

Trotz der barocken Umgestaltung, die sich vorrangig auf die Innenräume sowie den Schlosspark konzentrierten, macht das Äußere des Schlosses einen eher strengen Eindruck und behielt seinen Burg-Charakter. Abgesehen von der turmbewehrten, auf den Schlossplatz ausgerichteten Westfassade sind die Außenmauern des Schlosses nahezu schmucklos. Die aus Backstein errichteten Flügel erhalten lediglich durch ihre reiche Durchfensterung und die grünen Fensterläden eine Auflockerung.

Einzigartig ist auch der mediterran anmutende Innenhof des Schlosses, der zum Verweilen und Genießen einlädt. Dieser beherbergt unter anderem auch das Schlossrestaurant, in welchem es sich sehr gut speisen lässt. Die Fassaden des Schlosshofes sind komplett in hellen Farben verputzt und stehen so in direktem Kontrast zu den nüchternen Außenwänden des Schlosses.

Die Fenster sind mit Schmuckgiebeln akzentuiert, die Portale mit plastischem Schmuck dekoriert. Der Türschmuck entstammt den unterschiedlichen Bauphasen des Schlosses, so ist das mit Voluten dekorierte Portal des Nordflügels auf 1616 und das des Westflügels erst auf 1717 zu datieren.

Der niedrige, an den Turm angelehnte Treppenturm stammt aus dem Jahre 1600. Auffällig sind zudem die drei von Säulen getragenen Loggien, die als verbindende Galerien zwischen den Salons und Räumen des ersten Obergeschosses angefügt wurden.

Der Blick von der Südterrasse des Schlosses auf den 14 ha großen Schlossgarten ist einer der schönsten Blicke in ganz Ostholstein. Der Schlossgarten wurde erstmals um 1500 erwähnt und in ursprünglich barocker Ausgestaltung nach französischem Vorbild angelegt. Über die Jahre hinweg wurde dieser stets überarbeitet und bietet heute eine breite Mischung aus vielen Jahren und Epochen.

Überwiegend präsentiert er sich heute als englischer Landschaftsgarten mit Lindenallee, Tempel und einer Vielzahl kleiner und mittelgroßer Brücken. Er ist heute für wunderbare Spaziergänge, fotografische Ausflüge und zum Genießen von Sonne, Wind und Eutiner See bestens geeignet.

Zum Eutiner Schloss gehört außerdem, gewissermaßen als Dependance, ein kleines, spätbarockes Jagdschlösschen am Ukleisee. Der Bau wurde 1776 im Auftrag Friedrich August I. in einiger Entfernung zum Hauptschloss als einstöckiges Lusthaus für Jagd- und Festgesellschaften errichtet.

Der Eutiner Schlossgarten zählt zu den bedeutendsten Gartenkunstdenkmälern in Schleswig-Holstein. Auf einer Fläche von 14 ha bekommt der auf den großzügig angelegten Spazierwegen wandelnde Besucher immer wieder wechselnde Ansichten und Ausblicke in den Gartenraum sowie auf die umgebende Seenlandschaft des großen Eutiner Sees geboten.

Natur und Kunst, Nutzen und Schönheit, Gefühl und Verstand in einem Gartenkunstwerk vereint darzustellen, war das Streben aufgeklärter Fürsten im Ausgang des 18. Jahrhunderts.

Genießt das Schloss, die Natur, den großen Eutiner See und seine Flanier- und Wanderwege bei Sonnenschein und blauem Himmel. Entdeckt kleine Wasserfälle, Flora und Fauna im Schlosspark und besucht auch die Seebühne der Eutiner Festspiele.

Ein Kleinod inmitten der Rosenstadt Eutin!

Viel Spaß beim Entdecken…

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.