Wildpark Maltente
...näher, als man denkt...
Der Wildpark Malente
In Bad Malente, einem Kurort im Herzen der Holsteinischen Schweiz nahe Eutin, findet ihr die „Wunderwelt Wald“. Zu diesem gehören ein Baumpark, der Holzbergturm sowie ein Wildpark.
Letzterem wollen wir uns heute widmen. Der Wildpark Malente liegt nur wenige Gehminuten vom Zentrum Malentes entfernt. Auf einer 12 Hektar großen Wald- und Wiesenfläche erlebt ihr Wildschweine, Dam- und Rotwild in naturbelassenen Wildgehegen, naturnah und artgerecht. Dazwischen tummeln sich Eichhörnchen, Wildmäuse und diverse Vogelarten in den Baumkronen.
Hier erlebt ihr die Tiere hautnah und könnt beobachten, wie sich diese in der beinahe freien Natur verhalten. Der Eintritt ist frei. Ihr könnt allerdings auf dem Gelände in einer Spendenbox einen kleinen Obolus hinterlassen, was angesichts des fehlenden Eintritts wohl der Großteil von Euch gern tun wird.
Wildschweine, auch Schwarzwild gebannt, leben in Familienverbänden, sogenannten „Rotten“, die von einem älteren, weiblichen Tier – der Leitbache – angeführt werden. Ganz selten übernimmt auch ´mal ein Keiler die Rotte. Im Frühjahr kommt Nachwuchs. Drei bis sieben Frischlinge pro Bache toben bereits wenige Tage nach der Geburt durch das Gehege, immer in der Nähe der Mutter, die sie einige Wochen säugt. Dann gehen sie gemeinsam auf Nahrungssuche.
Denkt bitte daran, dass Wildschweine Wildtiere sind, die schnell und schmerzhaft zubeißen können. Also haltet Eure Finger aus dem Zaun raus.
Das Damwild bewegt sich frei im Gelände. Im Gegensatz zu Rehwild lebt Damwild im Rudel und ist etwas größer. Das Rudel wandert während des Tages von der großen Wiese zu verschiedenen Waldlichtungen im Wildpark und ist entweder mit futtern oder verdauen beschäftigt. Es hat, wie Rot- und Rehwild, vier Mägen und braucht als Wiederkäuer einige Stunden bis Gräser, Heu und Rinden verarbeitet sind. In dieser Zeit liegt es gern und ruht.
Die männlichen Tiere haben Geweihe mit Schaufeln, die sie jedes Jahr im Frühjahr abwerfen, um sogleich wieder neue auszubilden. Damwild wechselt während des Jahres mehrfach das Aussehen und passt sich damit der Umgebung sowie der Jahreszeit an. Über den Winter ist das Fell durchgehend dunkel und bildet erst mit dem Spätfrühling seine weißen Tupfen aus.
Das Damwild kann im Winter seinen Stoffwechsel auf das knappe Nahrungsangebot anpassen. Dieser schaltet dann sozusagen auf „Sparflamme“. Dies bedingt, dass sie viel ruhen und eng beieinander liegen, um zusammen Energie zu sparen. Daher sind gerade im Winter jedwede Störungen bestmöglich zu vermeiden, da diese jedes Mal wertvolle Energie kostet…und dies ohne notwendigen Grund.
Das Rotwild ist größer als das Damwild und das größte Tier im Wildpark Malente. Es lässt sich verhältnismäßig selten blicken. Man könnte jedoch auch sagen, dass es auf Grund seiner perfekten Tarnung im Gehölz und zwischen Wald und Wiese kaum wahrzunehmen ist. Im Sommer trägt es ein rotbraunes Fell, im Winter dagegen ein graubraunes. Wie auch der Damhirsch stößt auch der Rothirsch jedes Jahr im Februar sein Geweih ab. An seiner Stelle wächst, je nach Alter und Veranlagung, ein neues mit mehreren Gabelungen, den sogenannten „Endern“.
Das besondere an Rothirschen sind ihre röhrenden Lockrufe während der Brunft, also der Paarungszeit im Herbst. Die Weibchen tragen rund 230 Tage und bringen ab Mitte Mai den Nachwuchs zur Welt. Die Jungtiere tragen zur Tarnung helle Tupfen auf dem rotbraunen Fell. Nach dem Säugen folgen sie nicht der Mutter, sondern verharren zusammengerollt und regungslos auf dem Boden.
Rotwild lebt in Rudeln, die aus weiblichen Tieren und Kälbern (Jungtieren) bestehen. Die männlichen Tiere gesellen sich vor allem im Frühjahr und Sommer zusammen bis im Herbst die Brunftkämpfe beginnen.
Zusätzlich findet ihr auf dem Gelände Vogelhäuschen, Insektenhotels sowie Steinhügel, die z.B. Eidechsen Unterkunft bieten. Entlang der Gehege findet ihr Picknick-Bänke, Sitzgelegenheiten und Tische, an denen ihr Ruhen und Rasten und gleichzeitig die herrliche Natur genießen könnt.
Ihr findet den Wildpark Malente unweit des Strandbades am Dieksee mit einem ausreichend großen Parkplatz in Fußreichweite des Parks an der Godenbergstraße Ecke Sebastian-Kneipp-Straße.
Der Wildpark ist nicht sonderlich groß, somit erwartet keinen stundenlangen Zeitvertreib, aber wer einmal abschalten und die Seele baumeln lassen möchte ist hier genau richtig. Wer dann ausreichend Kraft getankt hat, kann sich dann gerne noch auf den Weg zum Holzbergturm machen, um dort das Erlebnis Wald von oben genießen zu können.
Vielen Spaß beim Entdecken und Genießen…