Priwall
Der Priwall
Der Priwall ist eine etwas drei Kilometer lange Halbinsel an der Travemündung in Schleswig-Holstein. Sie gehört seit 1226 zum Ortsteil Travemünde und somit zur Hansestadt Lübeck. Der Umfang der Halbinsel beträgt ca. 8 Kilometer und die Halbinsel ist zu ca. 96 Prozent von Wasser umgeben.
In den letzten Jahren ist der Priwall touristisch massiv erschlossen worden, sodass er heute – im Sommer - recht stark frequentiert wird. Hierzu trägt wohl, neben den neuen Hotels, Wellness-Tempeln, Restaurants, Bars Sportboot- und Yachthäfen, auch in besonderer Weise der breite Sandstrand der Halbinsel bei, welcher zum Bad in der Ostsee der Lübecker Bucht einlädt.
Die Halbinsel ist wunderschön gelegen. Auf Ihr finden sich unter anderem viele schöne, teilweise alte, Villen. Sie wird im Norden von der Ostsee, im Westen von der Trave und im Süden von der Pötenitzer Wiek, einer haffartigen Eweiterung in der Trave begrenzt. Dies macht den Priwall zu einem außergewöhnlich schönen Stück Natur in Schleswig-Holstein.
Das östliche Ende der Halbinsel bildet die Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern, dessen Grenze auf den Lübecker Reichsfreiheitsbrief aus dem Jahre 1226 zurückgeht. Im gleichen Jahrhundert entstand auch ein Steindamm zwischen dem Priwall und dem Festland Mecklenburg-Vorpommerns, was darauf hindeutet, dass der Priwall ursprünglich eine Insel in der Travemündung war. Bis 1990 verlief hier die innerdeutsche Grenze, so dass der Priwall viele Jahre grenzbedingt nur übers Wasser und die Priwall-Fähre zu erreichen war.
An der Trave kann man unter anderem die Viermastbark „Passat“ besichtigen. Dieses namenhafte Segelschiff war einst ein Flying P-Liner der Hamburger Reederei F. Laeisz, die 1920 mit der Priwall auch ein ähnliches Schiff nach der Halbinsel benannte. Die „Passat“ liegt beim Passat-Hafen, dem ehemaligen U-Boot-Hafen, der heute Platz bietet für 500 Segelboote.
Der Priwall-Wanderweg beginnt bei der Priwall-Autofähre, umrundet das 149 Hektar große Natur- und Vogelschutzgebiet Südlicher Priwall entlang dem Ufer der Trave und der Pötenitzer Wiek. Über den Fliegerweg geht der ca. 8,5 km lange Rundweg dann zurück zur Mecklenburger Landstraße und zurück zur Priwall-Autofähre.
Vor ca. 9.000 Jahren war die heutige Travemündung zwischen Travemünde und dem Priwall ca. 2,5 Kilometer breit. Im Laufe der letzten Jahrtausende stieg der Meeresspiegel an und schuf durch die Brandung der Wellen am Brodtener Steilufer strömungsbedingte Erosionen. Diese setzte auch an der mecklenburgischen Steilküste ein. Der Sand aus dem Abbruch der Küsten bildete den Priwall und ließ nur noch eine schmale Mündung des Flusses übrig. Der Priwall hat sich seit dieser Zeit stark vergrößert, denn die heutige Form wurde durch umfangreiche Aufspülungen, besonders im südlichen Bereich, erreicht.