Dummersdorfer Ufer

Malte Montag, 16. Mai 2022 von Malte

DUMMERSDORFER UFER - KLEINOD SÜDLICH VON TRAVEMÜNDE

Dummersdorfer Ufer

Folgt dem Lauf der Trave von Travemünde in Richtung Lübeck und du erreichst südlich des Fährhafens Skandinavienkai das Dummersdorfer Ufer. Steilhänge und Strand, aber auch Niederwald, Feuchtwiesen und grasende Schafe prägen dieses 1958 unter Naturschutz gestellte Landesschutzgebiet zwischen Lübeck und Travemünde. Als der liebe Gott das Dummersdorfer Ufer geschaffen hat, hat er sich besonders viel Mühe gegeben. Dieses wunderbare Fleckchen Erde musst du sehen! Das Naturschutzgebiet ist ein Paradies für viele seltene Pflanzenarten in Schleswig-Holstein.

Am Ufer der Untertrave, südlich von Travemünde, erstreckt sich dieses landschaftlich reizvolle Gebiet. Spaziergängern bietet es eine abwechslungsreiche Landschaft mit Niederwäldern, Feuchtwiesen und Strand. Das Steilufer der Trave ermöglicht schöne Ausblicke über die Landschaft und das Wasser.

Verschiedene Rundwege von fünf bis etwa zehn Kilometer Länge führen durch das Gebiet. An mehreren Stellen gibt es Aussichtspunkte, außerdem zwei Aussichtstürme. Ein guter Platz für eine Rast ist die kleine Halbinsel Stülper Huk. Ein Gedenkstein erinnert an eine Burg, die im Mittelalter an dieser Stelle stand. Von dort schweift der Blick weit über die Pötenitzer Wiek. Das Ufer ist an der Stülper Huk flach und der Zutritt zum Strand erlaubt.

Am Steilufer dürfen Besucher dagegen nicht überall direkt ans Wasser, da am Strand scheue Vögel wie Brandgänse oder Mittelsäger brüten.

Weniger scheu sind die Pommernschafe, Heidschnucken und Ziegen, die in den wärmeren Monaten durch die Wiesen streifen. Sie spielen beim Landschaftsschutz am Dummersdorfer Ufer eine wichtige Rolle, denn die Tiere halten Gräser und Gehölz kurz und pflegen so die empfindliche Trocken- und Magerrasen-Landschaft.

Dort sind viele sonnen- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten heimisch, darunter etwa Schachbrettfalter und Zauneidechse sowie Schlüsselblume, Lungenkraut und Stranddistel

    • Das Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer überrascht mit vielfältiger Natur. Vom Parkplatz am Hirtenbergweg führt ein Weg zum dicht bewachsenen Ufer an der Trave.

    • Immer wieder gibt der Wald am oberen Uferweg kleine Ausblicke auf die Trave frei. Im Sommer versperrt die üppige Vegetation oft die Sicht, die steilen Hänge sind nur zu erahnen.

    • Der Blick vom Stülper Huk auf die Pötenitzer Wiek ist bei Sonnenschein und blauem Himmel besonders schön. Segler sind hier auf der Untertrave gern unterwegs und nutzen die Bucht auch zum Ankern.

    • Der Weg vom Strand führt zurück zum oberen Uferweg, vorbei am Ballastberg. Im Mittelalter nahmen hier Schiffe, die unbeladen auf die Ostsee hinausfuhren, Ballast in Form von Kieselsteinen auf.

    • Neben üppig blühenden Feuchtwiesen gibt es lichte Trockenrasenflächen, sommergrüne Niederwälder und Salzwiesen an der Trave. Im Juni blühen hier auch die wilden Malven.

    • Vom Uferweg führt ein Pfad auf die Hirtenberg-Halbinsel. Im 12. Jahrhundert ließ Heinrich der Löwe hier - in strategisch günstiger Lage - eine Burg errichten.

    • Obwohl sich am Dummersdorfer Ufer das Salzwasser der Ostsee mit dem Süßwasser der Trave mischt, stillen die Tiere hier ihren Durst. Der Uferbereich ist hier flach und für Tier und Mensch gut zu erreichen.

    • Der Blick vom Turm zeigt die üppig bewachsene Uferlandschaft der Traveförde und das gegenüber liegende mecklenburgische Selmsdorfer Traveufer.

    • Am Uferweg Richtung Hirtenberg bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf das Naturschutzgebiet an der unteren Trave und auf das gegenüberliegende mecklenburgische Ufer.

    • Etwa alle 20 Jahre werden die Bäume gefällt und damit auf "Stock gesetzt". Nur so kann der Niederwald, der neben Zitterpappeln hauptsächlich aus Hainbuche, Hasel und Eiche besteht, erhalten werden.

    • Am Fuße des Hirtenberges sind Landschaftspfleger am Werk: Schafe grasen an den Trockenwiesen und erhalten damit diesen Lebensraum für licht- und wärmeliebende Tiere und Pflanzen.

    • Am südlichen Dummersdorfer Steilufer steht ein Aussichtsturm am Rande eines Feldes.

    • Pfade durch den Niederwald am Steilufer spenden im Sommer Schatten, Zitterpappeln säumen den Wegesrand.

    • Bereits 1181 wurde die Burganlage niedergebrannt, so berichtet es der Chronist Arnold von Lübeck. Ein Gedenkstein an der Stülper Huk, wie der Hirtenberg auch genannt wird, erinnert an das "Alt Travemünde".

    • Direkt am Uferweg liegt der Silkteich, dicht umwachsen von Röhricht. Der Teich ist Lebensraum für viele Insekten, Großlibellen, Frösche und Vögel.

    • Für den rund acht Kilometer langen Rundweg nimmt, braucht man etwa drei Stunden. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte an den steilen Ufern aufpassen. Für Kinderwagen und Rollstühle eignen sich die Wege nicht.

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