Steilküste Schwedeneck...

Malte Samstag, 5. September 2020 von Malte

Schleswig-Holstein ● Rendsburg-Eckernförde

Die Steilküste Schwedeneck

Die Steilküste Schwedeneck - ein wunderschönes Naturschauspiel, welches die Küstenlinie der Region täglich neu zu formen vermag. Hier kann man täglich spazieren gehen und erlebt dieses Stück Schleswig-Holstein auch täglich neu.

Das Ostseebad Schwedeneck verfügt über mehrere Strände, die mir zwar seit Kindesalter an bekannt waren, die ich jedoch bislang nie persönlich besucht hatte. Ich wohnte schlicht in einer anderen Ecke Schleswig-Holsteins und war eher selten nordwestlich von Kiel unterwegs.

Da der Corona-Virus uns beruflich, mehr oder minder, in die Knie zwang, war ausreichend Zeit gegeben, um sich mal wieder den schönen Seiten Schleswig-Holsteins zu widmen…der Natur und der Landschaft.

Quelle: Google Earth

Mit dem Auto war die Anreise ein Kinderspiel, da die Steilküste im Bereich Dänisch Nienhof direkt an der B76 liegt und somit schnell und einfach zu erreichen ist.

Allein dies kurze Stück mit dem Wagen reichte, um uns zu verzücken. Hügelige Landschaften und dennoch weite Blicke in allen Farben des Regenbogens zeichneten ein malerisches Landschaftsbild. Dies allein wäre schon ein Grund wiederzukommen.

Ein zweiter sind die hübschen Dörfer mit kleinen, schnuckeligen Reetdachhäusern und prachtvollen Gutshäusern. Und da alle guten Dinge bekanntlich drei sind, wäre der dritte Grund natürlich die Strände.

In Dänisch Nienhof führt eine Straße mit dem passenden Namen „Strandstraße“ direkt zu einem kleinen, gebührenpflichtigen Parkplatz. Die Gebühr von € 3,00 für eine Tageskarte ist aus unserer Sicht vollkommen in Ordnung.

Vom Strand trennte uns nun nur noch ein minimaler Fußweg von ca. 100 Metern durch bewaldetes Gebiet.

Von den sechs Strandabschnitten, die es im Schwedeneck zu entdecken gibt, soll der Strand in Dänisch Nienhof der breiteste sein. Atemberaubend ist der Blick, wenn man aus dem Wald hervortritt und über den Strand auf die Ostsee guckt.

Die heutige Lichtstimmung sowie die Temperatur erinnerten mich ein wenig an die Karibik. Fehlten eigentlich nur noch die Palmen. Der Strand ist teils feinsandig, teils steinig und das Sonnenbaden ist sowohl am Strand als auch in Strandkörben möglich.

Direkt am Strandabgang befindet sich das Restaurant bzw. Strandhaus „Seeschlösschen“. Das Ambiente und die Terrasse sahen sehr verlockend aus, konnten wir aber, auf Grund der Corona-Maßnahmen, nicht testen. Lediglich ein Seitenfenster für das noch erlaubte „To-Go-Geschäft“ war geöffnet.

Ene meine muh, in welche Richtung gehen wir nu?

Wir folgten der steil aufragenden Treppe in Richtung Wald. Damit bekamen wir die Gelegenheit uns das Naturschauspiel auch von oben anzuschauen.

Ein schmaler Trampelpfad führte genau am Steilufer entlang. Manchmal so dicht, dass einem leicht mulmig in der Magengrube werden könnte. Auf jeden Fall ist immer Vorsicht geboten, denn es hat auch schon viele Menschen aus Übermut das Leben gekostet. Der Blick von oben auf die azurblaue Ostsee allein ist schon ein Traum, aber auch die Licht- und Schattenspiele zwischen den Bäumen sind einfach atemberaubend schön. Immer wieder blieben wir stehen und blickten auf diese zauberhafte Kulisse.

Bezaubernde Steilküsten

Neugierig machten wir uns nun auf Erkundungstour. Steilküsten haben etwas Magisches. Sie wirken wild, schroff und doch so zerbrechlich. Durch die Naturgewalten geformt und stets in Veränderung. Oft holt sich die See jedes Jahr mehrere Zentimeter und formt dadurch die Landschaft stetig neu.

Bereits der erste Blick auf Strand, Ostsee und Steilküste war faszinierend und teils atemberaubend. Der Weg führte uns immer höher einen kleinen Trampelpfad hinauf und tiefer in den Wald. Aber nicht nur der Ausblick von oben auf die Ostsee war ein Traum, sondern auch der Blick über teils hügelige Felder. Hätten wir gewusst, dass es im Schwedeneck so schön ist, hätten wir diesen Ort ganz sicher nicht so lange außen vorgelassen. Der Weg führte uns noch eine Weile direkt an der Steilküste entlang. Ich weiß gar nicht mehr genau wie lange wir in diese Richtung gegangen sind. Irgendwann gab es einen schmalen Abstieg die Steilküste hinunter und diesen haben wir gewählt.

Heil unten am Strand angekommen, erkannte man schnell den Grund für die Warnschilder, hoch oben, am Rande der Steilküste. Viele Stellen waren „unterspült“ bzw. durch Wind und Wetter abgetragen. Ein falscher Schritt hätte hier den sicheren Absturz bedeutet. Hier gilt also zu jeder Zeit: „Vorsicht und Respekt!“, dann kommt man auch heil über den Pfad.

Der Strand ist soweit hinten sehr steinig und schmal. Das verleitet natürlich wieder nach schönen Steinen Ausschau zu halten und davon gab es reichlich.

Das macht aber gar nichts, denn durch die Steilküstenabbrüche zeigte sich der Strand von einer wildromantischen Seite. Besonders wenn Bäume ihr Leben lassen mussten und von der See formschön bearbeitet wurden, ist das ein Augenschmaus.

Wer ein Auge für die Formen und Farben der Natur hat, wird hier reichlich belohnt. Doch gerade hier an der Steilküste ist es wirklich empfehlenswert den Blick nicht nur auf den Boden oder die Ostsee zu lenken, sondern nach oben. Das, was die Natur hier formt, ist einfach zauberhaft. Neben den vielen Formen und Farben fasziniert uns total, wie die Natur dort mit ihrem Schicksal umgeht. Du siehst Bäume, die es noch geschafft haben, sich auf halbem Wege am Abhang zu halten, andere, die bereits gefallen sind, aber trotzdem noch ausschlagen.

Wenn Bäume sprechen könnten

Oft haben wir uns gefragt, ob Bäume ihr Schicksal registrieren. Gerade die, die oben am Abhang stehen, ihre Wurzeln oft schon frei gespült sind und man genau weiß, die sind die nächsten.

Manche halten sich noch auf halbem Weg, aber blicken auf die, die es nicht mehr geschafft haben und bereits am Strand von der Ostsee zu schönstem Strandgut geformt werden. Wenn man die Szenerie mal nüchtern betrachtet, guckt doch jeder Baum dem anderen beim langsamen Sterben zu. Keine so schöne Vorstellung.

Da wir fast gänzlich allein am Strand waren, fühlten wir uns ein wenig wie Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel. Strand und Steilküste hatten etwas Märchenhaftes an sich, was uns in seinen Bann zog.

Langsam erreichten wir wieder den Strand bei Dänisch Nienhof mit dem Restaurant bzw. Strandhaus „Seeschlösschen“. Wir ließen uns noch eine Zeit am Strand nieder, schauten aufs Meer und ließen die vielen, schönen Eindrücke Revue passieren.

Eines stand für uns bereits am Anfang unseres Weges fest…das Schwedeneck wird nicht das letzte Mal unser Ausflugsziel sein!

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